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Die Gesamtdarstellung des Projekts behandelt zunächst zwei zu unterscheidende Bereiche, nämlich den Bereich der VERSANT-Verwaltungsebene als dem eigentlichen Informationssystem und die Benutzerebene.
In dieser Ebene werden die Zugriffsmöglichkeiten von Benutzern
auf die Daten des Informationssystems geregelt. Grundsätzlich soll
ein plattformunabhängiger Zugriff auf das System über einen herkömmlichen WWW-Zugang ermöglicht werden. Hier gibt es aber unterschiedliche Nutzungsweisen, abhängig davon, welche Art des Zugriffs ein Benutzer wählt bzw. welche Zugriffsrechte auf das Datenbanksystem er besitzt.
Der einfachste Zugang zu den Daten des Informationssystems erfolgt über herkömmliche WWW-Browser (z.B. Netscape, Hotjava...). Diese Browser werden mittlerweile mit Darstellungsoptionen für gängige Grafik-, Film- und Tondokumente ausgerüstet und sind für jedermann erhältlich. Der Zugang zu den Hauptdateien des Informationssystems wird über eine Präsentationsseite des Systems ermöglicht. In der Art einer Führung wird dem Besucher der Datenbestand des Informationssystems vorstrukturiert. Ein solcher Zugang ist für Edutainmentanwendungen und selbständige Erwachsenenbildung geeignet.
Eine Oberfläche, über die der komplette Datensatz des Informationssystems erreichbar und bearbeitbar wird, stellt an das System erweiterte Sicherheitsanforderungen (Passwortschutz) und wird aus Praktikabilitätsgründen auf einen kleinen Personenkreis eingeschränkt sein, da für die Datenbank nur eine eingeschränkte Zahl von Benutzern zuläßig ist. Die Oberfläche stellt eine plattformunabhängige Variante der VERSANT-Systemoberfläche dar, die ebenfalls über das WWW zugänglich gemacht wird. Derjenige Datenbank-Benutzer, der als eingetragener Benutzer Teile seiner Daten auf dem Informationssystem bearbeiten möchte, erhält über den WWW-Browser den vollen Funktionsumfang der Datenbankwerkzeuge.
Mit Hilfe eines Werkzeugs wird der künstlerische Datenbankadministrator (KDBA) in die Lage versetzt, Besuchern, die per E-mail bestimmte Datensätze des Informationssystems anfordern, einen eigenen passwortgeschützen Account einzurichten, auf dem nur Daten nach Wunsch des Besuchers zu erreichen sind. Hier können Images für Anwendungen in der universitären oder schulischen Lehre für bestimmte Unterrichtsanwendungen gezielt zusammengestellt und ggf. sogar in "Download-Files" für lokale Anwendungen verwandelt werden. Eine vorstellbare Anwendung wäre die Einrichtung von Führungen zu bestimmten Themenbereichen auf dem Bestand des Informationssystems.
Die Verwaltung des gesamten Informationssystems soll auf mehreren Versionen der objektorientierten Datenbank VERSANT als verteilte Datenbank implementiert werden.
In dieser Ebene des Informationssystems werden die Daten der unterschiedlichsten Herkunft (siehe "Der Allgemeine Datenraum") gemeinsam verwaltet. Dazu müssen die Datenstrukturen der verschiedenen Datenressourcen miteinander zu einer
Gesamtstruktur des Informationssystems verbunden werden.
Bei den bekannten Strukturen der verschiedenen Datenbanken kann dieses
Problem durch standardisierte Abfragen eingegrenzt werden.
Die Gesamtstruktur des Informationssystems ist der Arbeitsbereich des
informatischen Datenbankverwalters. Er aktualisiert die Struktur des Informationssystems direkt, d.h. er verwaltet eingehende neue Daten auf der Datenbankoberfläche der Versant-Datenbank, der eigentlichen Verwaltungsebene des Systems, und gestaltet die Datenstruktur des Systems mit Hilfe des
Klassenentwurfswerkzeugs.
Der künstlerische Datenbankadministrator ist für eine sinnfällige Strukturierung der abgelegten und weiter eingehenden Daten des Informationssystems zuständig. Die Datenstruktur stimmt er mit dem IDBA ab. Für eine selbständige Änderung der Datenbankstruktur ohne die Unterstützung des IDBA ist ein geeignetes
Objekterzeugungswerkzeug
erforderlich, das leichter zu handhaben ist als die hochkomplexe Verwaltungsebene des IDBA und eine für eine thematische Strukturierung der Daten geeignetere Darstellung des Datenbestandes zuläßt.
Das Strukturierungskonzept für das Informationssystem stimmt der IDBA mit dem KDBA ab. Beide arbeiten unabhängig voneinander an der Gesamtstruktur des Informationssystems.
Dieses Werkzeug dient dem KDBA zur kunstwissenschaftlich sinnvollen
Strukturierung von Daten innerhalb der Verwaltungsebene ohne Mitwirkung
des IDBA. Hierzu muß dieses Werkzeug die Möglichkeit bieten,
die graphische Darstellung von vergleichbaren Daten unterschiedlicher Datenträger, wie etwa Bilddaten, Animationen etc, als homogenen Datensatz anzuzeigen (Der Ursprungsort dieser Daten ist für die Arbeit des KDBA unerheblich).
Das Objekterzeugungswerkzeug (wegen seiner Fähigkeit zur allgemeinen
Anzeige von Datenbankobjekten auch Global Object Browser - GOB - genannt) ist für den ersten Probebetrieb des Informationssystems nicht dringend erforderlich, da diese Arbeit zunächst auch durch Absprache der beiden Administratoren untereinander bewältigt werden kann. Mit einer Zunahme der verwalteten Daten ist dieses Werkzeug für einen effektiven Einsatz des Systems später allerdings unbedingt erforderlich.
Innerhalb des Informationssystems sollen auch diejenigen Daten/Informationen erreichbar sein, die nicht von unterstützenden Datenbanken verwaltet werden, sondern als herkömliche HTML-Dokumente auf dem WWW zur Verffügung stehen. Diese Daten aus dem WWW haben eine unbekannte Struktur. Zu deren Analyse und Auswertung im Sinne des Informationssystems wäre ein Werkzeug vonnöten, das in der Lage ist, HTML-Dokumente zu "parsen". Das bedeutet konkret, daþ diese Dokumente von einem Abfragewerkzeug durchsucht werden und die Struktur der Dokumente auf diese Weise für die Verwaltungsebene des Informationssystems verfügbar wird.
Dieses Werkzeug wird im Rahmen einer Diplomarbeit erstellt.
Hier werden die Datenquellen beschrieben, aus denen das Informationssystem seine plattformübergreifende Datenbankoberfläche erstellt und als gemeinsam verwalteten Datenpool an den Nutzer weiterleitet.
Die objektorientierte Datenbank Gemstone dient als Resource für kunstwissenschaftliche Daten innerhalb des Informationssystems. Die Struktur dieser Datenbank ist bekannt und zugänglich. Dadurch ist eine Verwendung der Datenbankstruktur innerhalb des verteilten Informationssystems unproblematisch.
Hier handelt es sich um weitere objektorientierte Datenbanken, die mit
dem Informationssystem verbunden werden sollen. Diese Datenbanken können
nur dann abgefragt werden, wenn ihre Struktur bekannt und der Zugriff gestattet ist.
Kunstwissenschaftliche Daten dieser Datenbanken sind mit hoher Wahrscheinlichkeit völlig anders strukturiert als die Daten der Gemstone-Datenbank. Die gemeinsame Verwaltung dieser verteilten Daten ist eins der Hauptprobleme, die im Zuge des Projekts gelöst werden sollen.
Eine weitere Quelle für datenbankrelevante Daten ist das Internet.
Hier sind nur in seltenen Fällen abfragbare Datenbanken die Informationsträger. In der Regel handelt es sich bei den erreichbaren Präsentationen um u.U. recht komplexe Geflechte aus HTML (Hyper Text Markup Language)-Dokumenten. Diese Daten sind nur dann in ihrer Struktur zu erkennen, wenn diesem Geflecht bis zum letzten Verweis nachgegangen wird. Die Struktur müßte dann nachträglich erstellt werden, will man sie im Informationssystem verwenden.
Darüber hinaus haben HTML-Dokumente nur geringe Beständigkeit.
Die Seiten werden von Hand verändert, alte Seiten durch aktuellere
oder thematisch anders geartete ausgetauscht, URLs (Uniform Resource Locator),
also die Internet-Adresse der entsprechenden Datenseite, geändert.