Kirnberger, Johann Philipp
eigentlich Kernberg, getauft
24.4.1721 Saalfeld (Thüringen), 26./27.7. 1783 Berlin;
dt. Musiktheoretiker und Komponist, 1739-41 Schüler von J.
S. Bach in Leipzig, bekleidete 1741-50 verschiedene Hausmusiklehrer-
und Musikdirektorenstellen in Polen, wurde 1754 Violinist in der
markgräflichen Kapelle in Rheinsberg und 1758 Kompositionslehrer
und Kapellmeister der Prinzessin Anna Amalia von Preußen.
Das bedeutendste Werk K.s ist die auf der Basis des Gradus
ad Parnassum von J.J. Fux aufgebaute Abhandlung Die Kunst
des Reinen Satzes (2 Bde., Bln 1771-79, Nachdr. Hildesheim
1968, 2 Bde. in 1). Weitere Veröffentlichungen: Construktion
der gleichschwebenden Temperatur (Bln 1760, Nachdr. zusammen
mit Die wahren Grundsätze ..., Hildesheim 1970); Grundsätze
des Generalbasses als erste Linien Linien zur Composition
(Bln 1781 u. 1782, Nachdruck Hildesheim 1974); Anleitung zur
Singecomposition (Bln 1782); Gedanken über die verschiedenen
Lehrarten in der Komposition als Vorbereitung zur Fugenkenntnis
(Bln 1782, Nachdruck zusammen mit Grundsätze des Generalbasses
..., Hildesheim 1974). Ferner erschien unter K.s Namen J.
A. P. Schulz' Die wahren Grundsätze zum Gebrauch der Harmonie
(Bln u. Königsberg 1773, Nachdr. Hildesheim 1970). K. war
auch Mitarbeiter von J. G. Sulzers Allgemeiner Theorie der
Schönen Künste.
(Quelle: Brockhaus Riemann Musiklexikon, herausgegeben
von C. Dahlhaus und H. H. Eggebrecht, Mainz (Schott), München
(Piper) 1989, Band 2, S. 295.)